Trees Connect Tourtagebuch, 07.06.2016

Etappe 11: Dover – London (130 km)

Finale! Wahnsinn, tatsächlich war es soweit. Die allerletzte Etappe von trees connect 2016 und ich noch immer im Sattel, wer hätte das gedacht? Dieser Abschnitt gehört offiziell zwar nicht mehr zum Europaradweg, aber dann erweitern wir im Namen der Baumschule Lorberg einfach den R1. Unser Statement zum Brexit…und England kann ja auch ein paar Ulmen gebrauchen. Wir hatten heute Begleitung vom Landscape Institute und mit dem Juniorchef Stefan Lorberg gesellte sich ein zweiter Fahrer für die finale Etappe zu uns.

Bei bestem Wetter in Dover gestartet, ging es heute mit Zwischenstopp in Rochester Castle direkt in das Herz der britischen Insel, London. Was man kaum vermuten würde – diese letzte Etappe war trotz Harzdurchquerung und Abstecher nach Torfhaus die Tagesroute mit den meisten zurückgelegten Höhenmetern. Von der Küstenstadt Dover gilt es einige Höhenunterschiede zu absolvieren und auch die anschließende Strecke ist durch ein ständiges auf und ab gekennzeichnet. Hinzu kommen die dürftigen (um nicht zu sagen katastrophalen) Radwege: Über Schotter, Schlaglöcher und Trampelpfade war diese lange Tagesetappe noch einmal eine echte Herausforderung. Dazu der landestypische Linksverkehr und auch teilweise hohes Verkehrsaufkommen.

Heute war also noch einmal volle Leistung gefragt. Bis auf 2 Reifenpannen – dieses mal erwischte es dann auch einmal den Organisator der Tour – blieb es pannentechnisch ruhig auf der Tagestour. Wie es sich für die Insel gehört, sind wir dafür auf der Hälfte der Fahrt noch einmal ordentlich nass geworden.

Umso schöner war dann die Einfahrt nach London, eine der quirligsten Metropolen der Welt. Mehr als 14 Mio. Menschen leben in der Region. London ist eines der wichtigsten Kultur-, Finanz- und Handelszentren der Welt und hat somit den Status einer Weltstadt inne – und wir fuhren mit dem Fahrrad mitten durch. Nicht nur die Wege waren hier deutlich besser, uns bot sich auch das volle Programm der Sehenswürdigkeiten: die markante Skyline mit den modernen Architekturgiganten wie dem „Gherkin“ oder dem „Cheese grater“, das Themse-Ufer mit dem Blick auf das Parlamentsgebäudeund schließlich sogar die Einfahrt über die Towerbridge – krönenderAbschluss und Gänsehautfeeling pur!

In Empfang nahm uns das Landscape Institute mit einem kleinen Empfang im Kensington Park. Mit Erfrischungen, Obst und einem standesgemäßem Zieleinlauf sind wir damit am Ende unserer transeuropäischen Fahrt angelangt. Und auch wenn ich mich fit wie ein Turnschuh fühle und am liebsten noch einen Abstecher nach Schottland radeln würde: Man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist. Und dieser Tag hat der Tour einen würdigen Abschluss verliehen!

Die erfolgreiche Vollendung der trees connect Tour hat das Team beim gemeinsamen Abendessen gefeiert. Das grüne Band zwischen West und Ost ist nach 1.400 Kilometern Radfahrt fertig geknüpft, die Fahrräder sind verstaut und Schritt für Schritt treten jetzt alle den Heimweg an. Ein Fazit der Tour wird folgen, für heute heißt es „Good night“ aus London.

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